Wie bereite ich mich auf eine Nacht im Schlaflabor vor?

Wir versuchen Ihnen die Nächte hier so angenehm wie möglich zu machen, denn wir möchten ja IHREN SCHLAF aufzeichnen und auswerten können.
Die Elektroden und Kabel werden vielleicht am Anfang noch als Fremdkörper empfunden, und nicht im eigenen Bett zu schlafen ist nun schon sehr ungewohnt, aber Sie können ein bisschen dazu beitragen, dass die erste Nacht im Schlaflabor keine Schlaflose wird...

  • Wenn möglich verbringen Sie den Tag aktiv, mit viel frischer Luft und widerstehen Sie dem Bedürfnis nach einem Nickerchen.
  • Nehmen Sie vor dem Schlafengehen keine schweren Mahlzeiten ein. Eine leichte Nachtmahlzeit kann hingegen schlaffördernd wirken.
  • Sie sollten ab 14 Uhr auf koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Tee oder Cola verzichten.
  • Wenn Sie ein spezielles, oder besonders geformtes Kopfkissen haben, dann bringen Sie es gerne mit.
  • Ein Schlafanzug ist sehr geeignet, denn darunter können viele Kabel "versteckt" oder darauf fixiert werden.
  • Wer keinen Schlafanzug tragen mag, bringt bitte ein T-shirt mit, denn die Kabel sollten nicht auf die Haut geklebt werden.
  • Bringen Sie sich Bettlektüre zum "müde lesen" mit.
  • Wenn Sie gerne noch vor dem Einschlafen Musik hören möchten, dann dürfen Sie sich natürlich gerne ein Radio mitbringen.
  • Die Kabel, welche im Gesicht geklebt werden halten besser, wenn die Haut vorher nicht eingecremt wurde.

Ansonsten brauchen Sie nichts Besonderes mitbringen, eben die Sachen, welche Sie für eine Übernachtung sonst auch benötigen.

Was passiert bei meiner Ankunft im Schlaflabor?

Je nach Terminabsprache kommen Sie zwischen 21:00 und 22:00Uhr ins Schlaflabor, welches sich in den Räumen der Physikalischen Therapie (Krankengymnastik) befindet. Folgen Sie einfach den Hinweisschildern in der Empfangshalle. Schwester Aenne begrüßt Sie dort und wird Sie in Ihr Zimmer geleiten und dann dürfen Sie es sich erst einmal gemütlich machen, Ihre Sachen auspacken und sich auf das Schlafengehen vorbereiten. In der Regel behalten Sie das Zimmer auch in den nächsten Tagen, sodass Sie sich am zweiten Abend gleich in Ihr Zimmer begeben können.
Sollten sich Wartezeiten ergeben, bis Sie die Elektroden angelegt bekommen, können Sie zwischenzeitlich lesen oder einfach nur entspannen. Informieren Sie uns, falls Sie am nächsten Tag einen wichtigen Termin haben oder z. B. um eine bestimmte Uhrzeit bei der Arbeit sein müssen. Sie werden dann rechtzeitig geweckt.
Während des "Ankabelns" und auch sonst stehen wir für Fragen gern zur Verfügung. Bei Interesse bekommen Sie auch eine kleine Einführung in die Technik.


Was geht da vor im Schlaflabor?


Tausend Kabel...
Die Polysomnographie ist eine sehr aufwendige Untersuchung, besitzt aber auch eine große Aussagekraft bei der Diagnostik von Schlafstörungen.
Um die Schlafstadien und die Schlafqualität beurteilen zu können ist es wichtig die vielen verschiedenen Körperfunktionen im Schlaf aufzuzeichnen.
Sensoren und Elektroden werden dabei an mehreren Stellen des Körpers und am Kopf befestigt.
Diese werden gebündelt zu einem ansehnlichen Strang, der auf der Schulter befestigt wird. Damit kann man sich sogar auf den Bauch drehen auch wenn es mal unruhiger zugeht.
Die Kabel sind lang genug um Ihnen Bewegungsfreiheit zu geben, für einen „Toilettengang“ wird eine Alternative bereitgestellt.
Das "Verkabeln" dauert etwa eine halbe Stunde, dann dürfen Sie schlafen.
Währenddessen werden alle Parameter kontinuierlich aufgezeichnet und Sie werden Videoüberwacht.
Erst das Gesamtbild (wie ein Puzzle aus vielen Teilen) gibt Aufschluss über die genaueren Ursachen einer Schlafstörung.



Wo sitzen die Kabel?

Am Kopf sind da die Elektroden für:
  • Gehirnaktivität (Wach- und Schlafphasen)
  • Muskeltätigkeit
  • Augenbewegungen (Traumschlafphasen)
  • Schnarchgeräusche (Atemaussetzer)
  • Atemzüge und Atemtiefe

Weitere Kabel
am Körper
  • Brust und Bauchsensoren (für das Heben und Senken beim Atemzug)
  • Lagesensor (gibt Aufschluss über die Körperhaltung)
  • Elektroden an den Beinen (messen Beinbewegungen)
  • EKG (Herzrhythmus und Pulsfrequenz)
  • Finger (Sauerstoffsättigung )